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Methodenmuster

Die Methodenmuster versuchen, zwei Aspekten gerecht zu werden: Zum einen bieten sie eine formale Vorlage, die methodisch einen diskursiven Ansatz im Fokus hat. In den Unterrichts­einheiten finden sich nämlich immer auch Beispiele dafür, wie wir dieses Methoden­muster mit Inhalt gefüllt haben. Zum anderen laden die Methoden­muster dazu ein, das formale Gerüst in anderen Fach­kontexten weiter­zu­entwickeln und neu zu gestalten. Gerne können Sie mit uns darüber in Austausch treten.

Peripatetisches Lernen

Oder: gehend denken, denkend gehen

Peripatetisches Lernen oder peripatetisches Philosophieren ist ein Lehr- und Lernformat, bei dem die Lernenden im Gehen in der freien Natur oder in einem thematisch relevanten Umfeld philosophische Themen und Inhalte reflektieren. Im Kontext von BNE kann dies beispielsweise die Beschäftigung mit dem Verhältnis von Mensch & Natur, Fragen der ökologischen Gerechtigkeit oder auch Überlegungen zum Nachhaltigkeitsbegriff beinhalten. Die Wahrnehmung der Umgebungsnatur kann Voraussetzung sein für einen veränderten Blick auf die Umwelt und daraus resultierend auch ein verändertes Verhalten.

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  • Gruppengröße: 1–4 pro Gruppe
  • Zeitbedarf: mind. 45 Min.
  • Sozialform: Kleingruppen

Geo-Caching

Oder: Wer findet den versteckten Schatz?

Geocaching ist nicht (nur) subkulturelles Hobby, sondern bietet auch didaktische Potenziale für Bildungskontexte: die Verbindung verschiedener Lern- und Kompetenzbereiche, genaue oder gezielte Wahrnehmung der direkten Umwelt und ein motivierendes Setting durch Gamification und körperliche Aktivität. Neben klassischen Varianten mit Zettel und GPS-Gerät bieten sich auch appgestützte Umsetzungen an. Beispielhaft wird dies anhand einer Öko-Rallye mit 17 Stationen gezeigt, die als Vorlage oder Anregung für eigene Umsetzungen dienen kann.

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  • Gruppengröße: 4 bis 30
  • Zeitbedarf: je nach Umfang 60 Minuten bis 6 Stunden
  • Sozialform: Kleingruppen

Mystery

Oder: Nachhaltiges Enträtseln

Im Rahmen der Mystery-Methode erforschen Schüler:innen in interaktiven und kreativen Prozessen lokale und globale Nachhaltigkeitsthemen. Dabei arbeiten sie in Gruppen, um Informationen zu gewichten, zu ordnen und in Beziehung zu setzen, was ihnen helfen soll, vernetzt zu denken und Perspektivenwechsel vorzunehmen. Die Schüler:innen lernen, eigenständig Hypothesen aufzustellen und zu überprüfen, Ursachen- und Wirkungszusammenhänge zu erschließen und ihre Erkenntnisse in einer ausdifferenzierten Argumentation darzulegen. So begreifen die Schüler:innen ihre eigenen Handlungs- und Gestaltungskompetenzen und verstehen die Bedeutung nachhaltiger Entscheidungen in ihrem Alltag. Die Mystery-Methode, die Ende der 1990er Jahre von David Leat in Großbritannien für den Geographieunterricht entwickelt wurde, zielt darauf ab, das Verständnis für komplexe Zusammenhänge durch das Entschlüsseln von Rätseln und das Aufdecken von Verbindungen zu fördern. Begriffe wie Rätsel, Krimi, und Geheimnis spiegeln die Dynamik des Verknüpfens von Informationen und Zusammenhängen wider, mit welcher die Mystery-Methode das Lösen von anspruchsvollen Fragestellungen für Schüler spannend gestaltet. Ursprünglich unter dem Titel "Thinking Through Geography" eingeführt, hat sich die Mystery-Methode mittlerweile im deutschen Bildungsbereich etabliert und wird zunehmend in verschiedenen Unterrichtsfächern eingesetzt, um das analytische und konzeptionelle Denken der Schüler:innen zu schärfen.

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  • Gruppengröße: idealerweise 3–4 (max 6)
  • Zeitbedarf: ca. 60–90 Minuten
  • Sozialform: Gruppenarbeit

World Café

Oder: Wo es statt leiblichem geistiges Soulfood gibt

Die Methode World Café eignet sich, um in einer lockeren Café-Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Schüler:innen lernen thematische Gegenstände aus unterschiedlichen Blickrichtungen kennen. Sie erfahren, dass Probleme vielschichtig sein können und werden angeregt, sich mit diesen vertieft auseinanderzusetzen. Das World-Café eröffnet einen interdisziplinären Austausch, bei dem verschiedenste Perspektiven zu unterschiedlichen, auch kontroversen Themen (wie z.B. Lebensmittelverschwendung, Konsum, Ernährung, Fragen der globalen Gerechtigkeit...) an einen Tisch diskutiert werden. Im Zuge dieses Austausches kann ein Blick auf globale Zusammenhänge gewonnen werden.

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  • Gruppengröße: max. 30
  • Zeitbedarf: 45-90 Min.
  • Sozialform: kooperativ

Das Positionsspiel

Oder: „Wie stehst du eigentlich zu …?“

Im „Positionsspiel“ bekommen die Schüler:innen kontrovers diskutierbare Fragen, bei deren Beantwortung sie sich entlang einer Positionslinie im Raum aufstellen und damit ihre Position verdeutlichen. Im Gespräch über unterschiedliche Positionierungen der einzelnen Schüler:innen werden unterschiedliche Wertvorstellungen und Weltbilder verhandelt und miteinander abgeglichen. Dabei ermöglicht die Methode nicht nur den argumentativen Austausch, sondern bietet in der körperlichen Verortung in Relation zur Gruppe auch die Möglichkeit zu einem physisch-emotionalen Zugang.

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  • Gruppengröße: unbegrenzt
  • Zeitbedarf: kann über Anzahl der Aussagen individuell gesteuert werden
  • Sozialform: Einzelarbeit, Reflexion im Plenum

Design-Thinking

Außerhalb der Box denken

Schüler:innen gestalten in kreativ-kooperativen Prozessen eigene Antworten auf lokale Probleme (etwa die Diskussion, ob das Essen von Avocados nachhaltig ist) oder diskutieren auch Lösungsansätze für globale Herausforderungen wie beispielsweise „Mobilität und Verkehr“, „Wohnen und Wärme“, „Ernährung und Landwirtschaft“ sowie „Energieerzeugung und Energieverbrauch“. Dazu setzen sich Schüler:innen mit komplexen Fragestellungen unserer Zeit wie diesen auseinander und begreifen die Möglichkeiten eigener Handlungs- und Gestaltungskompetenzen.

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  • Gruppengröße: mind. 3
  • Zeitbedarf: mind. 45 Minuten. Das Verfahren ist beliebig erweiterbar, da einzelne Phasen immer erneut durchlaufen werden können. Je mehr Schleifen der gesamte Prozess enthält, desto elaborierter können die Einsatzmöglichkeiten werden.
  • Sozialform: Einzel-, Partnerarbeit, Gruppenarbeit und Plenum