Einsatzmöglichkeiten

Die Methode eignet sich besonders gut zum Einstieg in eine Thematik, um unvoreingenommen auf verschiedene Weltansichten, Ideen oder Projekte zu stoßen und dabei in Gesprächen unterschiedliche Voreinstellungen kennenzulernen. Darüber hinaus kann sie ebenfalls dazu eingesetzt werden, Arbeitsergebnisse zu präsentieren und in kooperativer Form zu reflektieren.

Ablauf

Benötigtes Material

  • Begleitbogen zum Ausstellungsrundgang
  • „Exponate“ der Schüler:innen
  • Impulse der Lehrperson (wenn Methode zum Einstieg verwendet wird)

Vorbereitung

Sollte es sich bei den Ausstellungsstücken um Ergebnisse von vorangegangenen Arbeiten der Schüler:innen handeln, sind diese vorab in anschaulicher Form festzuhalten und zu visualisieren. Dient die Methode zum Einstieg, sind von der Lehrperson vorab geeignete Exponate wie Bildimpulse, Zitate, Videosequenzen oder Audiospuren entsprechend didaktisch aufzubereiten. Dabei ist der Gallery Walk in verschiedenen Varianten vorstellbar. Entweder treffen die Schüler:innen auf Ausstellungsstücke, die sie selbst zuvor im Rahmen einer kleinen Projektarbeit o.ä. erstellt haben. Oder aber die Lehrperson setzt den Gallery Walk ein, um bestimmte Impulse unkommentiert in die Klasse zu geben. Vorstellbar wären als Ausstellungsstücke auch Tonaufnahmen oder Zitate – beispielsweise aus einem Popsong, einem Buch o.Ä. – in einer digitalen Gallery.

  1. Die Schüler:innen gehen mit ihrem Begleitbogen zum Ausstellungsrundgang still durch den Raum und erhalten einen gewissen Zeitrahmen, um die verschiedenen ausgestellten Ideen, Projekte oder Anregungen in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Währenddessen hält sich auch die Lehrperson mit eigenen Beiträgen zurück, um keinen wertenden Ton einfließen zu lassen (vgl. Hoiß 2019, S. 317).
  2. Nach einem passenden Zeitraum kann die Lehrperson darauf hinweisen, dass sich die Schüler:innen nun auch austauschen können. Zudem werden sie aufgefordert, immer wieder vor für sie interessanten Ausstellungsstücken stehen zu bleiben. Idealerweise sammeln sich so immer ein paar Betrachter:innen vor einem Exponat und treten in ein Gespräch ein. So kann ein Aushandlungsprozess über Bedeutungskonfigurationen entstehen.
  3. Die Schüler:innen werden in einem weiteren Schritt aufgefordert, ihr Gespräch stichpunktartig auf einem Begleitbogen zur Ausstellung festzuhalten. Möglich ist es auch, vor jedes Werk ein Stück Papier zu legen, auf dem die Gesprächsausschnitte für weitere Galeriebesucher:innen sichtbar sind. Das würde voraussetzen, dass ein weiterer Galerierundgang durchgeführt wird.
  4. Der ausgefüllte Begleitbogen oder die festgehaltenen Gesprächsinhalte sollten unbedingt zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgegriffen und reflektiert werden. Ist der Galerierundgang für einen inhaltlichen Einstieg verwendet worden, können am Ende einer Unterrichtseinheit die Schüler:innen noch einmal aufgefordert werden, einen erneuten Galerierundgang durchzuführen. Je nach Diskussionsverlauf könnte es interessant sein, eingangs geäußerte Gedanken zum Ende einer Unterrichtseinheit noch einmal zu reflektieren.

Quellenverzeichnis

Hoiß, Christian (2019): Deutschunterricht im Anthropozän. Didaktische Konzepte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (Dissertation). München: LMU München, Elektronische Hochschulschriften. Abrufbar unter: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/24608/1/Hoiss_Christian.pdf (Stand: 20.03.2021)