Einsatzmöglichkeiten

Die Mystery-Methode fördert kritisches Denken und Problemlösungskompetenzen in verschiedenen Fächern. Sie ermöglicht Schüler:innen, komplexe Themen wie Klimawandel, nachhaltige Lebensmittelproduktion oder Globalisierungsfolgen,  geschichtliche und/oder gesellschaftliche Entwicklungen durch Analyse und Organisation von Informationskarten zu erforschen. Diese Methode unterstützt kooperatives Lernen und stärkt die Argumentations­kompetenz der Lernenden durch Gruppenarbeit und Diskussion. Sie bietet eine interaktive Lernerfahrung, die zum tieferen Verständnis globaler Herausforderungen bzw. von Wirkzusammenhängen (und Vorbedingungen) historischer Ereignisse beitragen kann. So werden das vernetzte Denken und die Fähigkeit, interdisziplinäre Lösungen zu entwickeln, gestärkt.

Ablauf

Benötigtes Material

  • geeignete Leitfrage
  • Infokärtchen (mit unterstützendem Material/Texten zur Lösung der Leitfrage)
  • Kontextmaterial (Texte aus Zeitungen evtl. Graphiken, Fotos, Videos)

Vorbereitung

Um die Schüler:innen auf das Mystery vorzubereiten, sollte ein realitätsnahes Fallbeispiel ausgewählt werden, das sowohl aktuelle oder auch historische Themen mit komplexen Zusammenhängen umfassen kann. Dieses Beispiel soll die Neugier der Schüler:innen wecken und sie dazu anregen, über verschiedene Perspektiven und Lösungsansätze nachzudenken. Im Vorfeld erhalten die Schüler:innen eine Auswahl an Materialien wie Zeitungsartikel, Berichte oder Dokumentationen sowie kürzere Filme via Vimeo, YouTube o.ä., die ihnen helfen, ein fundiertes Verständnis für das Thema zu entwickeln. Die Lehrkraft formuliert eine zentrale, offene Fragestellung, die die Schüler:innen im Laufe des Mystery bearbeiten sollen. Ziel ist es, dass die Schüler:innen durch diese Vorbereitung aktiviert und motiviert werden, sich kritisch und kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen und im Mystery-Format eigenständige Lösungen erarbeiten.

  1. Methodische Einführung
    • Die Lehrperson erläutert die Mystery-Methode und stellt den Lernenden die zentrale Leitfrage sowie das zugrundeliegende Szenario vor.
    • Die Schüler:innen erhalten Informationskarten (ca. 15 – 30) und eventuelles Kontextmaterial, das ihnen hilft, die Leitfrage zu beantworten.
  2. Gruppenarbeit
    • Die Lernenden arbeiten in Kleingruppen, um die Leitfrage zu beantworten und den Fall zu rekonstruieren.
    • Sie gewichten und ordnen Informationen, erstellen Hypothesen und beziehen unterschiedliche Perspektiven ein.
    • Die Lehrperson begleitet durch individuelle Unterstützung
  3. Ergebnispräsentation
    • Jede Gruppe präsentiert ihre Lösung und die damit verbundenen Zusammenhänge der Lerngruppe.
    • Die Lösungen werden diskutiert, mit Fokus auf die Argumentationsweise und das kritische Hinterfragen der Ansätze.
  4. Metakognitive Reflexion
    • Die Schüler:innen reflektieren ihre Problemlösestrategien, die Gruppendynamik und den Umgang mit den zur Verfügung gestellten Informationen.
    • Sie betrachten, wie Vorwissen, Hypothesenbildung und Perspektivenwechsel in ihre Analyse eingeflossen sind.
    • Reflexionsfragen könnten hierbei unterstützen, wie z.B. „Wie haben wir die Informationen interpretiert und gewichtet?“ oder „Welche Herausforderungen sind uns begegnet und wie haben wir sie gelöst?“
  5. Analyse und Bewertung
    • Eine Diskussion der verschiedenen Lösungen im Plenum kann dabei helfen, die Vielschichtigkeit der Antworten hervorzuheben und unterschiedliche Denkansätze nachvollziehbar zu machen.
    • Die Lehrperson kann die Lösungen der Schüler:innen anhand bestimmter Kriterien, wie der Komplexität der Antwort, der Art der Informationsverknüpfung und der Plausibilität der Schlussfolgerungen bewerten.

Quellenverzeichnis

Leitfaden Mystery, Online unter: https://education21.ch/de/mystery-leitfaden (Stand: 14.12.2023)

Methodenkartei der Universität Oldenbourg, Online unter: https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/methode/mystery/ (Stand: 14.12.2023)