Einsatzmöglichkeiten

Think – Pair – Share gehört zu den Methoden des sozialen Lernens (vgl. bpb 2013) und lässt sich in vielfältigen Unterrichts- und Jahrgangskontexten sowie Schulformen anwenden, sofern die zugrundeliegende Fragestellung entsprechend dem Niveau der Lerngruppe gestaltet bzw. angepasst wird.

Durch den Fokus auf eine zunächst eigene Beschäftigung mit der Thematik, die dann durch Partner:innenarbeit ergänzt und schlussendlich im Plenum geteilt wird, entsteht eine demokratisch-diskursive Atmosphäre. Die Schüler:innen erfahren außerdem wie gewinnbringend das Zusammenführen und Teilen einzelner Perspektiven in ein großes Ganzes sein kann (vgl. dazu auch Hornby/Greaves 2023, S. 82f. sowie bpb 2013).

Die Methode bietet sich besonders bei Lernbereichen und Themen an, die Aushandlungsprozesse und Diskussion, vielleicht sogar Kontroversität, aber auch Gestaltung erfordern.

Ablauf

Benötigtes Material

  • Glocke/Gong/Wecker als akustisches Signal für den Phasenwechsel
  • Eine Themen- bzw. Fragestellung, über die sich später ausgetauscht wird

Vorbereitung

Die Methode erfordert wenig Vorbereitungsaufwand, es muss lediglich das zu bearbeitende Thema im Vorfeld klar und so portioniert sein, dass es für die drei Phasen sinnhaft ist. Je nach pädagogisch-didaktischer Situation kann es außerdem sinnvoll sein, die Partner:innen für die Pair-Phase bereits im Vorfeld einzuteilen.

  1. In der Think-Phase erhalten die Schüler:innen zunächst eine Aufgabe gestellt (bspw. das Lesen eines Textes oder die Beschäftigung mit einem Material), die alleine bearbeitet werden soll. Bereits hier sollten erste Ergebnisse festgehalten werden, um besonders in der zweiten Phase dann mit einem oder mehreren Partner:innen weiterbearbeitet zu werden. Der Wechsel von einer Phase zur nächsten kann durch ein Signal, z.B. eine Glocke oder einen Wecker, angekündigt werden.
  2. Die Pair-Phase führt die Schüler:innen nun in Gruppen zusammen (von Tandems bis zu größeren Gruppen ist hier je nach Lerngruppe alles möglich), in denen die Ergebnisse der vorangegangenen Think-Phase verglichen werden, eventuell erneut auf Basis einer Aufgabe oder Leitfrage(n).
  3. In der abschließenden Share-Phase treffen sich die Lerngruppen im Plenum, um der Reihe nach die jeweiligen Ergebnisse vorzustellen.

Differenzierungsmöglichkeiten

Da die Teilnehmenden in der ersten Phase die Gelegenheit haben, sich (materialgestützt) mit einer Fragestellung auseinanderzusetzen, bietet die Methode niedrigschwellige Zugänge zu kontroverseren Themen und erleichtert den Einstieg in einen Diskurs. Eigene Meinungen und die Einstellung zur Themenfrage können zunächst privat formuliert und dann im Gespräch abgeglichen werden.

Mehr Informationen zu grundlegenden Differenzierungs­möglichkeiten

Quellenverzeichnis

bpb – Bundeszentrale für politische Bildung (2013): Think-Pair-Share. Online: https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/partizipation-vor-ort/155251/think-pair-share/ (Stand 06.02.25).

Hornby, Garry und Greaves, Deborah (2023): Evidenzbasierte Lehrstrategien. Optimierung des Bildungserfolgs von Schülerinnen und Schülern. Cham: Springer.