Hintergrundinformationen

Die Methode lässt sich grundsätzlich in allen Fächern anwenden, weil sie, was die Themensetzung angeht, beliebig adaptierbar ist. Sie eignet sich besonders zum Einstieg in eine Unterrichtseinheit, um einen ersten Eindruck von der bereits bestehenden Involviertheit der Schüler:innen zum Stundenthema zu erhalten. Durch das Spiel werden Selbstreflexion und Verantwortungsübernahme der Schüler:innen angeregt. Indem sich die Teilnehmenden frei im Raum bewegen und versuchen, für jeden der zwölf Sätze auf dem Reporter:innenbogen eine Person zu finden, auf die dieser Satz zutrifft, bekommen sie einen ersten freien Zugang zum Thema, und zwar unabhängig von der Lehrperson. Gerade weil Fragen des Lebensstils oft auch sehr eng mit der Identität von Personen verknüpft sind, ist dies eine niederschwellige Methode, um auch schwierige Themen in einem informellen Setting zu behandeln. Da die Lehrperson für den größten Teil der Unterrichtseinheit nicht selbst zu den Fragen Stellung nimmt oder Position bezieht, können die Schüler:innen im Diskurs freier agieren, ohne z.B. in eine Abwehrhaltung zu verfallen, wenn sie ihren Lebensstil auf Nachhaltigkeit hin überprüfen.

Ablauf

Benötigtes Material

Vorlage Reporter:innenbogen (auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch verfügbar)

Vorbereitung

Zur Vorbereitung dienen die Reporter:innenbögen im Download-Bereich. Diese sind thematisch sehr breit angelegt, können aber auch auf spezifische Fragestellungen zugeschnitten werden. Geht es also konkret um den Umgang mit Lebensmitteln, so könnten Aussagen wie die folgenden im Bogen aufgenommen werden: „Nach einer Mahlzeit übrig gebliebenes Essen bewahre ich im Kühlschrank auf“ oder „Ich kaufe möglichst unverpackte Lebensmittel, z.B. auf dem Wochenmarkt“.

  1. Die Lehrperson verteilt die Reporter:innenbögen und erklärt die Regeln. Jede Person erhält einen Bogen und bekommt die Aufgabe, zu jeder auf dem Bogen befindlichen Frage eine andere Person zu finden, auf die die Antwort zutrifft. Dabei darf eine Person immer nur maximal einmal auf einem Bogen der befragenden Person vertreten sein. Wenn eine Person für eine Frage gefunden wurde, darf diejenige Person in dem dafür vorhergesehenen Kästchen unterschreiben.
    WICHTIG: Anders als bei dem Spiel „Bingo“ geht es hier nicht darum, möglichst schnell alle Felder des Bogens ausgefüllt zu haben. Vielmehr ist es das Ziel des Spiels, über die Frage mit den anderen Personen ins Gespräch zu kommen. Man sollte daher die Zeit für die Interaktionsphase ausreichend lange bemessen.
  2. Nun dürfen die Schüler:innen frei im Raum umhergehen und befragen diejenigen Personen, denen sie begegnen, entsprechend der vorgegebenen Fragen auf dem Bogen. Dabei können einer Person beliebig viele Fragen gestellt werden, sie darf jedoch nur einmal unterschreiben. Nach dem Gespräch suchen sich beide neue Gesprächspartner:innen. Auf diese Weise kommen möglichst viele Personen miteinander ins Gespräch.
  3. Im Anschluss findet eine gemeinsame Reflexions- und Vertiefungsphase im Sitzkreis statt: Hier werden im Reporter:innenspiel getätigte Aussagen, Gründe für (nicht) nachhaltige Lebensweisen und Konsumentscheidungen oder auch überraschend positive Beispiele aus dem direkten Umfeld der Schüler:innen in der Lerngruppe thematisiert. Wünschenswert wäre es darüber hinaus, dass die Diskussion auch auf größere gesellschaftliche Zusammenhänge gelenkt wird bzw. auf ein spezifisches Thema im Unterricht überleitet.

BNE-Kompetenzen