Einsatzmöglichkeiten

Das „Positionsspiel“ zielt auf eine Selbstreflexion im Abgleich mit der Lerngruppe ab und kann vielfältig angewandt werden: direkt zu Beginn einer Unterrichtseinheit (etwa zur Einführung in ein Thema) oder nach einer Erarbeitungsphase zur Vertiefung oder interdisziplinären Einordnung. Im Zuge dessen eröffnen sich durch die Positionierung der Schüler:innen vielfältige Gesprächs- und Diskussionsanlässe. Je nach thematischer Einbettung kann die Methode fachübergreifend eingesetzt und unterschiedlich fokussiert werden. Sie schult unterschiedliche Fähigkeiten wie den Ausbau mündlich-kommunikativer Kompetenzen (etwa im Fremdsprachenunterricht) oder fördert Prozesse der Urteilsbildung und Meinungsäußerung und schafft diskursiven Austausch und Partizipationsmöglichkeit.

Ablauf

Benötigtes Material

  • Aussagen für das Positionsspiel
  • Raum mit ausreichend großer Fläche oder Ort im Freien

Vorbereitung

Die Lehrperson formuliert der Thematik entsprechend provokante und aussagekräftige Statements. Die Anzahl kann dabei je nach zur Verfügung stehender Zeit und Einsatz der Methode im Kontext der Unterrichtseinheit angepasst werden. Je nach Raumbedingung müssen eventuell im Klassenzimmer Tische und Stühle an den Rand getragen werden, damit eine ausreichend große Fläche zur Verfügung steht.

  1.  Die Lehrperson liest nacheinander Aussagen vor, welchen die Schüler:innen zustimmen oder die sie ablehnen müssen, indem sie sich entsprechend im Raum positionieren. Stimmt man einer Frage weitgehend zu, so stellt man sich beispielsweise ans Ende des Raumes, bei Ablehnung stellt man sich – gegenüberliegend – in den vorderen Teil des Klassenzimmers. Abstufungen in der Ablehnung bzw. der Zustimmung werden durch die graduell unterschiedliche Aufstellung der Personen im Raum ersichtlich.
  2. Nach jeder Fragerunde bleiben die Schüler:innen an ihrer Stelle stehen. Sie können sich dann zu ihrer Aufstellung äußern oder die Lehrperson kann als Moderator:in immer wieder auch einzelne Personen konkret fragen. Dabei sind oft die Positionierungen interessant, die entweder an den Extremen zu finden sind oder eine Einzelposition einnehmen. An dieser Stelle sollte die argumentative Vorgehensweise unbedingt um eine emotionale erweitert werden: Über die Frage, wie es sich an einer bestimmten Position im Raum und im Verhältnis zu Gruppe anfühlt, kann man Einblicke in den Grad der Involviertheit, des Engagements oder der Betroffenheit gewinnen, die dabei helfen können zu verstehen, dass viele Fragestellungen im Bereich nachhaltiger Entwicklung über eine rein kognitive Seite hinausgehen. Im Anschluss daran kann eine weitere Frage gestellt werden und dieses Prozedere kann beliebig oft wiederholt werden.
  3. Nach Abschluss der Positionierungen erfolgt eine Diskussion im Plenum über wesentliche sowie neue Erkenntnisse, unerwartete Momente und interessante Aspekte aus den vorherigen Gesprächen.

BNE-Kompetenzen